Eine alte Sage lieferte den Namen „Wolfbach-Rolli“. Der Wolfbach entspringt aus einer Quelle im Wald hinter Herzogenweiler und fließt durch Pfaffenweiler, an Rietheim vorbei und mündet vor Marbach in die Brigach. Im tiefen Tann am Wolfbach lebte ein menschengroßes, schauriges Wesen, halb Mensch, halb Tier, in einer katzenähnlichen Gestalt mit einer schaurigen Fratze und riesigen Zähnen. Nachts, so erzählte man, kam dieses Wesen aus dem Wald hervor und heulte zum Rauschen des Wolfbachs. Dazwischen konnte man schellenartige Laute vernehmen.
Dieses Wesen soll gar böse und fürchterlich gewesen sein. Wer vom Zauber des Wolfbach-Rolli getroffen wurde, mußte große Not erleiden. Dessen Kühe gaben keine Milch und die Ziegen warfen keine Zicklein mehr.
Jeder der den „Wolfbach Rolli“ zu Gesicht bekam, rannte entsetzt davon und erzählte daheim, wenn sich seine Zunge vom Schreck gelöst hatte, dass das Wesen im Tann eine schaurige Fratze mit riesigen Zähnen habe, ausserdem sei es gar wild und ausgelassen.
Der Wolfbach-Rolli heute
Geblieben ist dem heutigen Wolfbach Rolli die Ausgelassenheit, nachdem er vom Narrenrat gezähmt und vor den lustigen Karren der Fasnet gespannt wurde.
Unser heutiges Häs besteht aus einer Katzenmaske mit riesigen Zähnen umrahmt von einem großen Katzenfell.
Die Maske wird in Urach von Wolfgang Kleiser geschnitzt. Das Häs selbst ist schlicht in hell-beige mit grüner Borte gehalten. Für die schellenartigen Geräusche sorgen zwei Riemen mit original gegossenen Rollen aus Nürnberg. Eine Baumwurzel dient als Stock.
Unsere Kinder tragen noch keine Maske und auch kein Gschell. Sie haben dafür ein sogenanntes Käpple aus Fell mit Glöckchen. Die Jugendlichen bekommen eine Kindermaske und ein Kindergschell.